Eine föderale Gemeinschaft: Struktur und Organisation

Die Schönstattbewegung ist nach und nach entstanden. Für gewöhnlich sagt man:  Sie ist aus dem Leben gewachsen. Aus dem Leben entstanden ihre Grundsätze und ihre  verschiedenen, für den Betrachter von außen oft verwirrend vielen und vielfältigen Gruppierungen.

Zur Schönstattfamilie gehören die Institute, die Bünde, die Ligagemeinschaften sowie die Volks- und Wallfahrtsbewegung. Diese Gruppen unterscheiden sich voneinander durch den Grad der Bindung an Schönstatt sowie durch ihre jeweiligen apostolischen und gemeinschaftlichen Verpflichtungen.

Die Säkularinstitute

Die Säkularinstitute sind Gemeinschaften geweihten Lebens, das heißt, die Mitglieder haben versprochen ihr Leben Gott zu weihen und in Übereinstimmung mit ihrem Lebensstand (jungfräulich oder verheiratet) im Geist der Evangelischen Räte zu leben. Sie haben einen betont säkularen Charakter. Zu den Säkularinstituten zählen: das Institut der Schönstattpatres, der Diözesanpriester, der Marienbrüder, der Marienschwestern, der Frauen von Schönstatt und das Institut der Familien.

Die apostolischen Bünde

Die apostolischen Bünde sind Gemeinschaften, die sich dadurch auszeichnen, dass ihre MItglieder in Hochherzigkeit und ohne juridische Bindung mit all ihrer Kraft versuchen, ihren apostolischen Auftrag zu erfüllen. Ihre MItglieder möchten stets und überall als Führerpersönlichkeiten im apostolischen Geist  handeln, damit er sich von da aus in alle weiteren Bereiche ausbreiten möge. Es gibt apostolische Bünde der Diözesanpriester, Familien, Mütter, Frauen (Unverheiratete) und Männer.

Die apostolischen Ligagemeinschaften

Die apostolischen Ligagemeinschaften konstituieren sich aus Personen, die sich in ihrem Streben nach Heiligkeit sich im Geiste Schönstatts erziehen und es sich zur Aufgabe machen, in ihrem Wirkungskreis ihrem apostolischen Auftrag nachzukommen. Sie sind diözesan organisiert. Es gibt keine gemeinschaftlichen Verpflichtungen. Die „Gliederungen“ genannten Zusammenschlüsse auf Ligaebene gibt es für Familien, Diözesanpriester, ständige Diakone, Männer, berufstätige Frauen (in Deutschland bilden die Akademikerinnen eine eigene Gliederung), Mütter, Kranke und Behinderte. Die Mitarbeiter (Missionare) der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter gehören strukturell zur Liga.

Die Volks- und Wallfahrtsbewegung

Die Volks- und Wallfahrtsbewegung ist der weitest verbreitete Zweig der Schönstattfamilie. Dazu gehören all die Menschen, die sich persönlich mit den wichtigsten Quellen Schönstatts verbunden fühlen: der Dreimal wunderbare Mutter von Schönstatt, dem Heiligtum und Pater Kentenich. Sie gehen keinerlei gemeinschaftliche, apostolische oder spirituelle Verpflichtungen ein.

Die Schönstattjugend

Schließlich gibt es noch, als eigene Größe,  die Schönstattjugend: die Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) und die Schönstatt-Bewegung Mädchen/Junge Frauen (SchönstattMJF).

Zur Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) gehören Studenten und junge Berufstätige sowie Schüler etwa im Alter von 8 – 25 Jahren, in der Regel nach Altersstufen organisiert.

Die SchönstattMJF umfasst die Altersstufen der Schülerinnen zwischen 8 und 18 Jahren sowie die „Jungen Frauen“ (18 – 30).

Rein organisatorisch gehören die Zweige der Jugendbewegung zum Bereich der Apostolischen Liga, obwohl sie ihre eigenen Formen apostolischen, gemeinschaftlichen und spirituellen Lebens pflegen.

Apostolische Initiativen

Darüber hinaus gibt es verschiedene organisatorisch entfaltete  und von Schönstatt inspirierte apostolische Projekte – sozial, pastoral, missionarisch, kulturell, pädagogisch, ökumenisch – , bei denen sich zahlreiche Menschen engagieren, und die eigene Größen in Schönstatt sind, etwa Krankenbesuchsdienste, Misiones, Werkstätten, Ausbildungsstätten für benachteiligte Jugendliche, Kindertagesstätten, Behinderteneinrichtungen, Sojakampagne, Akademien für Familien und Unternehmer, Ökumenischer Arbeitskreis, Pädagogische Zentren, Gebets- und Anbetungskreise.

Monina Crivelli