Karl Leisner: Zum Priester geweiht im KZ – Christus, meine Leidenschaft

Karl Leisner (1915- 1945), GermanyKarl Leisner (1915- 1945), von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1996 seliggesprochen, hatte als Jugendlicher Schönstatt kennen gelernt und gehörte während seines Theologiestudiums einer Schönstattgruppe an, zu der auch der spätere Bischof von Münster, Heinrich Tenhumberg, zählte.

Zeit seines Lebens blieben für Karl Leisner die wenigen, aber intensiven Zeiten der persönlichen Begegnung mit der Gottesmutter im Urheiligtum entscheidende Meilensteine auf seinem Berufungsweg.

Christus, meine Leidenschaft – geführt von diesem Ideal, wirkte er in der diözesanen Jugendarbeit und kämpfte sich durch zu seiner Entscheidung zum zölibatären Leben als Priester. Eine Bemerkung zum gescheiterten Attentat auf Hitler, ausgesprochen im Sanatorium, wo er eine TB-Erkrankung auskurierte, brachte dem jungen Diakon Leisner Verhaftung, Gefängnis und KZ. In Dachau brach seine TB wieder auf; doch obwohl seine Gesundheit sich rapide verschlechterte, blieb seine Freude ungebrochen und ansteckend – er ließ sich sogar seine Gitarre ins KZ schicken!

Als ein französischer Bischof in KZ eingeliefert wurde, konnte sich Karl Leisners Lebenstraum erfüllen. Am 17. Dezember 1944 wurde er im KZ heimlich zum Priester geweiht und feierte am 26. Dezember seine Primiz.

Kurz nach der Befreiung aus Dachau starb er im Sanatorium in Planegg.

Karl Leisner, einer von uns (Portal)

Weiterführende Literatur:

  • René Lejeune: Wie Gold im Feuer geläutert, ISBN 3-907523-26-1
  • Hermann Gebert: Geschichte einer Berufung – Karl Leisner (1915-1945), ISBN: 978-3-87620-234-1
  • Joachim Schmiedl: Mit letzter Konsequenz – Karl Leisner 1915 – 1945 (Wissenschaftliche Biografie), ISBN 3-933144-13-2