„Spurensuche“ – Deutschland

Auf drei Pastoralkongressen in Schönstatt um die Jahrtausendwende ging es um die Frage, wie wir dazu beitragen können, dass das Charisma Schönstatts noch besser in die Kirche eingebracht werden könne. Leitend war dabei die Erkenntnis, dass unsere Gesellschaft zunehmend in eine Gottvergessenheit gerät und die Botschaft vom Praktischen Vorsehungsglauben die eigentliche Antwort darauf sein könnte.

Im Ringen darum, wie sich Schönstatt in die Kirche praktisch einbringen kann, entstand der Begriff der „Spurensuche“ – Gottes Gegenwart und Begleitung in den Menschen, Dingen und Ereignissen suchen, finden und lieben, wie Pater Kentenich  den Glauben an die Realität der Übernatur immer wieder umschrieb.

Spurensuche: eine Methode des Praktischen Vorsehungsglaubens

So entwickelte sich die „Spurensuche“ als ein konkreter Weg, auf dem wir Menschen uns im Gespräch begegnen und gemeinsam den “Gott des Lebens” entdecken können.

Spurensuche leitet an, die Anregungen des Heiligen Geistes in uns und um uns zu spüren und wahrzunehmen. Spurensuche ist eine Meditationsart, mehr aber noch eine geistliche Haltung der Offenheit gegenüber den Anregungen Gottes. Wie ein Windrad den Wind aufnimmt und in Energie umwandelt, so soll das, was wir im eigenen Herzen entdecken und was sich in unserer Umgebung als Zeichen der Zeit zeigt, von uns als “Stimme Gottes” verstanden werden. Es soll uns Kraft und Energie des Heiligen Geistes schenken, in unserem Leben Gott eine Antwort zu geben.

So geht Spurensuche

  • Spurensuche für kleine Gruppen: Nach dem Einstimmungsgebet kann ein Gruppenmitglied zu den Schritten der Spurensuche anleiten und dadurch die Gruppe durch die Meditation führen. Erfahrungen, die alle gemeinsam berühren, bieten sich zu einem weiterführenden Gespräch an.
  • Spurensuche für Gremien in Kirche und Gesellschaft: Zu Beginn eines Treffens schauen sie auf ihren gemeinsamen Weg. Was sie miteinander wahrnehmen, können sie im Glauben deuten und daraus Anregungen für ihr weiteres Handeln finden.
  • Spurensuche für Ehepaare: Sie können diese Schritte zum Abschluss eines Tages, zur Betrachtung einer Woche oder eines Zeitabschnittes miteinander gehen.
  • Spurensuche für Einzelne: Sie können in entsprechend abgewandelter Form die Schritte der Spurensuche gehen.

 

Auf allen möglichen Wegen der Suche nach Gott begegnen

Inzwischen sind Spurensuche-Flyer für verschiedene Zielgruppen entstanden: für Ehepaare, Frauen, Pfarrgemeinderäte,  Kranke und Behinderte, für Priester und für Priesterkandidaten. Ein eigener Flyer „SMS from God“ entstand für Jugendliche zum Weltjugendtag in Köln.

Eine marianische Ausrichtung erhält die Spurensuche dadurch, dass am Ende jeder Spurensuche das „Magnifikat“ steht. Maria ist die Frau, die so intensiv nach den Spuren Gottes sucht, dass Gottes Sohn in ihr Mensch werden konnte. Im Bund mit ihr wird uns die Offenheit geschenkt, diese Spuren im Leben und im Alltag zu ahnen und ihnen zu folgen.

Seit zehn Jahren besteht eine Website www.spurensuche.de und www.spurensuche.info (hautpsächlich in Deutsch, Grundinformationen auch in Englisch, Spanisch, Polnisch und Französisch) auf der sich inzwischen eine große Fülle an Beiträgen und Materialien zum Thema des Praktischen Vorsehungsglaubens, der Spurensuche, angesammelt hat.

Wöchentlich werden neue Beiträge zu folgenden Kategorien eingestellt: Meditation, Gebet, Zeichen der Zeit, Kunst und Kultur, Hingeschaut, Was gerade geschieht. Eine „Spur der Woche“ lädt ein, in den kleinen Erfahrungen des Alltags Gottes Begleitung zu suchen.

Die Website hat täglich zwischen 3.000 und 8.000 Zugriffe. Durch die große Zahl der Zugriffe, die im Jahr inzwischen auf eine Million zugehen, stoßen Menschen über alle möglichen Zugänge auf die zentralen Fragen unseres Glaubens: Gibt es Gott? Und wie kann ich ihn erfahren?

Information/Kontakt

www.spurensuche.de

Prof. Dr. Hubertus Brantzen
Südring 303
55128 Mainz
Fon 06131-363504
Fax 06131-336955
brantzen.h.mth@web.de